Kleine Parfümkunde
Kopfnote
Die Kopfnote eines Duftes ist unmittelbar in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfüms auf der Haut wahrnehmbar. Da sie für den ersten Eindruck und die Kaufentscheidung wichtig ist, ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leichtflüchtigen Duftstoffen geprägt. Für gewöhnlich setzt sie sich aus leichten Duftnoten zusammen, aber es können auch schon Teile von Herz- und Basisnote anklingen.
Herznote
Die Herznote, auch Bouquet genannt, entfaltet sich meist erst ca. 10 Min. nach Auftragen des Parfums. Daher ist es wichtig, sich beim Parfum-Kauf Zeit zu lassen!
Die Herznote ist in den Stunden, nachdem sich die Kopfnote verflüchtigt hat, zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter (das Herzstück). In der Herznote finden sich meistens Blütennuancen, die mit anderen Aromen kombiniert werden. Sie wird häufig auch als Mittelnote bezeichnet.
Basisnote
Die Basisnote ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthält langhaftende und schwere Bestandteile.
(Quelle: Wikipedia)
Verdünnungsformen bzw. Duftkonzentration:
- Eau de Cologne (EdC), Kölnisch Wasser/Kölnischwasser: 3–5 %
- Eau de Toilette (EdT): 6–9 % – bei so g. Extrème-/Extreme- oder Intense-Varianten auch mehr
- Eau de Parfum (EdP): 10–14 %, Intense-Varianten: bis 20 %
- Extrait Parfum (Parfum/Parfüm); 15–30 % – Intense-Varianten: bis 40 %
Die florale Duft-Familie
Düfte der floralen Duft-Familie riechen, wie der Name schon sagt, sehr blumig. Beliebte florale Bestandteilde sind Rose, Jasmin, Tuberose, Veilchen, Maiglöckchen. Man kann weiter unterscheiden zwischen fruchtig-blumig, blumig-frisch, blumig-orientalisch und leicht blumig.
Die Chypre Duft-Familie
Als Chypre bezeichnet man eine Familie von Parfüms, die aus einer erfrischenden hesperidischen (=Zitrus-)Kopfnote von Zitrusölen bestehen, wie Bergamotte, Orange, Zitrone oder Neroli, sowie einer blumigen Herznote meist aus Rosen- und Jasminöl, und einer warmen, holzig-moosigen Basisnote aus Eichenmoos und Moschus. Für die holzigen Aspekte von Chypre-Kompositionen sorgen Patchouliöl, Vetiver oder Sandelholz. (s. Wikipedia)
Der Chypre-Duft kennt verschiedene Varianten, mal femininer, mal männlicher - u.a. Chypre blumig, Chypre holzig, Chypre fruchtig-würzig, Chypre grün-aromatisch, frisch, Chypre ledrig-animalisch etc.
Ein moderner blumiger Chypre-Duft ist z.B. SCANDAL von Jean-Paul Gaultier, ein fruchtiges Chypre ist CREED Aventus.
Die orientalische Duft-Familie
Die orientalische Duftfamilie weckt Assoziationen zu den balsamischen Düften und Gewürzen des Orients. Sie besteht vorwiegend aus warmen, würzigen bis süßlichen Düften. Typische Düfte dieser Familie sind Ambra, Sandelholz und Vanille. Sogenannte Winter- und Abend-Parfüms.
Die Fougère Duft-Familie
"Fougère" (frz. "Farn" - hat aber nichts mit dem Duft zu tun) bezeichnet seit 1882 ein wegweisendes Duftkonzept für die Herrenparfümerie, das auf dem Zusammenspiel von Lavendel, Eichenmoos, Zitrusdüften und Kumarin basiert - wobei Kumarin an frisches Heu erinnert. Fougère-Düfte können auch Geranie und Hölzer enthalten. Die Parfums dieser Duftfamilie waren ursprünglich charakteristisch frisch, moosartig, kühl, kräutrig und feucht.
Inzwischen haben sich Fougère-Düfte etwas gewandelt bzw. weiterentwickelt und enthalten auch blumige Noten und Amber-Akzente, bei weiterhin überwiegend maskulinem Character.
Das Brut von Fabergé der 1960er Jahre zählt zu den Fougère-Düften, ebenso wie R, 1 Million und Invictus von Paco Rabanne, oder Sauvage von Dior.
Eichenmoos:
Eichenmoos ist ein Basis-Duftstoff der Parfümerie und gehört zum Chypre-Grundakkord Bergamott-Labdanum/Patchouli-Eichenmoos. Er wirkt in seltenen Fällen allergisch, daher wurde sein Gebrauch durch EU-Bestimmungen stark eingeschränkt. Das führte zur Reformulierung vieler Parfüm-Klassiker und z.T. auch zur Verschlechterung der neueren Rezepturen.
Ein interessanter Artikel dazu aus der RNZ:
https://www.rnz.de/ratgeber_artikel,-Beim-Parfuemkauf-Nach-10-Minuten-ein-zweites-Mal-schnuppern-_arid,1385124.html?